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Abenteuer auf Drawa und Korytnica

  • von KCZ-Autor*innen
  • 06 Jan., 2024

Abenteuer auf Drawa und Korytnica

29.09. - 03.10.2023

Anfang Oktober geht es für 10 Zugvögel und einem Anhänger voller Kurzboote nach Zatom, um im Dawienski Nationalpark die Drawa zu fahren. In Zatom beziehen wir ein All-Inclusive-Standquartier mit Verpflegung, Bootstransporten, Tischkicker und fußläufigen Beutelmeisennestern im Schilf des Dorfteiches. Im Herbst sind die Nester leider schon verlassen.

Am ersten Tag fahren wir die Drawa von Drawnik nach Bogdanka. Auf dieser Strecke ist die Drawa ein Kleinfluss mit vielen kleinen Kurven, leichter Strömung und vielen Baumhindernissen. Allerdings wurden alle Hindernisse, unter welchen wir nicht durchfahren können, und über die wir auch nicht mit den Booten springen könnten, bereits vor uns mit der Säge entschärft. Die gut eingerichteten, offiziellen Biwakstellen entlang des Flusses zeigen, dass die Drawa verantwortungsvoll touristisch genutzt wird. Während wir den Fluss entlang fahren, sehen wir verschiedene Libellen, einige Gebirgsstelzen und manchmal auch Fische, die in der Strömung stehen. Wer gerade im vorderen Bereich unserer Gruppe paddelt, sieht außerdem sehr viele Eisvögel.

Auch am zweiten Tag sind wir auf der Drawa, es geht von Bogdanka weiter nach Głusko. Dieser Streckenabschnitt hat weniger Baumhindernisse als der vorherige und manchmal gerade Bereiche mit schwächerer Strömung, in denen unsere Boote über Kissen aus Wasserstern und Laichkraut gleiten.

Für den dritten Tag wird uns von unseren polnischen Gastgebern ein Abenteuer auf der seltener befahrenen Korytnica vorgeschlagen. Wir nehmen die Idee auf und fahren die Korytnica von Stara Korytnica nach Nowa Korytnica.
In Stara Korytnica beginnt unser Tag mit einer überströmten Stufe. Der Wildwassererfahrenste von uns schaut sie sich an, überlegt sich einen Weg, um sie zu fahren und fährt sie. Die anderen fahren sie nacheinander ebenfalls. Leider kommt ein Boot zu weit von der Route ab, „Rotodil“ stellt sich auf der Kante der Stufe quer zum Fluss – und bleibt stecken. Nachdem die Fahrerin ins oberschenkeltiefe Wasser ausgestiegen ist, läuft das Boot schnell voll. Trotzdem schaffen wir es mit vereinten Kräften, „Rotodil“ so aus der Engstelle zu hebeln, dass es mit der Strömung nach unten rutschen und dort in Empfang genommen werden kann.

Nachdem alle anderen die Stufe entweder auch noch runter gefahren sind oder dahinter eingesetzt haben, merken wir schnell, dass wir auf der Korytnica nicht so schnell vorwärtskommen wie auf der Drawa. Die Korytnica ist enger als die Drawa und hat sehr viele Baumhindernisse. Manche der Baumstämme liegen so tief, dass nicht alle von uns darunter durchfahren können und stattdessen umtragen müssen.
Etwas später erreichen wir nach einer Pause in Nowa Studnika den kleinen, sehr flachen Studnickie-See von dem wir durch einem schmalen, verkrauteten Schilfabschnitt auf den größeren Nowa-Korytnica-See kommen. Direkt hinter dem Ausgang des Nowa-Korytnica-See liegt das Ziel unseres Tages. Leider gibt es seit dem Studnickie-See keine Strömung mehr, und das von mir ausgeliehene sehr kurze Boot kommt nur langsam vorwärts. Egal. Dafür musste ich damit vorher bei keinem Hindernis aussteigen. Und es gibt auf dem See-Abschnitt einen Seeadler zu sehen.

Nicht alle von uns wollen am letzten Tag paddeln, deshalb fahren nur einige von uns auf der Korytnica von Nowa Korytnica nach Sówka. Der Anfang dieser Strecke führt durch Schilf und ist sehr flach. Nach wenigen Metern schrecken wir immer wieder Fischschwärme auf, die in großen Wellen nach allen Seiten von uns weg aus dem Wasser springen. Irgendwann ist das Schilf zu Ende, und der letzte Teil unserer Tour geht wieder durch einen schönen Waldabschnitt. Am Ziel können wir Gebänderte Heidelibellen bewundern, bevor wir unsere Boote verladen und uns auf den Rückweg nach Berlin machen.


Insgesamt war das Drawa-Korytnica-Wochenende sehr abwechslungsreich und hat viel Spaß gemacht! Danke an die Organisatorin!


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